In jüngster Zeit hat sich der Euro auf einen Höhepunkt seit über drei Jahren bewegt, was jedoch eher als ein temporäres Phänomen betrachtet werden sollte. Diese Entwicklung spiegelt weniger die Stärke des Euros wider als vielmehr die aktuelle Schwäche des US-Dollars. Gleichzeitig wird in Deutschland die Bedeutung einer robusten Währung wie der ehemaligen D-Mark oft unterschätzt, obwohl sie früher wesentlich zum Wohlstand beigetragen hat. Eine starke Währung bringt erhebliche Vorteile mit sich, darunter Unternehmensfitnesse, niedrige Inflation und Anziehungskraft für Investoren.
Allerdings dominieren im öffentlichen Diskurs häufig Argumente, die den Euro als Vorteil für Exporteure darstellen, wobei die langfristigen positiven Effekte einer harten Währung oft übersehen werden. Die Schweiz zeigt exemplarisch, dass auch mit einer starken Währung erfolgreich exportiert werden kann, indem Qualität und Innovation im Vordergrund stehen.
Der kürzliche Anstieg des Euros lässt sich weniger auf innere Stärken zurückführen als vielmehr auf externe Faktoren, insbesondere die unsichere politische Lage in den USA. Währenddessen bleibt der Euro weit entfernt von seinen historischen Höchstständen und profitiert nicht von einer klaren Strategie zur Förderung einer stabilen Währungspolitik.
Die momentane Stärke des Euros resultiert vor allem aus der instabilen amerikanischen Politik unter Präsident Trump. Maßnahmen wie das drohende Einführen von «reziproken Zöllen» oder Kritik am Notenbankchef Jerome Powell haben globale Investoren verunsichert und zu Kapitalabflüssen aus den USA geführt. Dieser Effekt verstärkt sich durch eine gewisse Bequemlichkeit innerhalb der Eurozone, die eine robuste Währungspolitik vernachlässigt. Obwohl der Euro gegenüber dem Dollar gestiegen ist, liegt er immer noch deutlich unter seinem Rekordhoch von 2008. Diese Tatsache verdeutlicht, dass die Eurozone keine klare Präferenz für eine starke Währung zeigt, was langfristig negative Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben könnte.
Eine stabile und starke Währung bietet zahlreiche positive Effekte, die sowohl Unternehmen als auch Verbraucher betreffen. Sie fördert Effizienz, senkt den Inflationsdruck und macht Investitionen attraktiv, was letztlich zu einem gesunden Wirtschaftswachstum führt.
Harte Währungen zwingen Unternehmen, innovativ und produktiv zu bleiben, um global konkurrenzfähig zu sein. Sie schützen Konsumenten vor steigenden Preisen für importierte Produkte und sorgen dafür, dass internationale Lieferketten kostengünstig funktionieren. Darüber hinaus ziehen solide Währungen internationales Kapital an, was die lokalen Finanzierungskosten reduziert und das Sparen interessanter macht. Im Vergleich zur Schweiz, die trotz ihrer starken Währung erfolgreich exportiert, zeigt sich, dass Qualität und Innovation wichtiger sind als bloße Währungsschwäche. Während Exporteure und Branchen wie der Tourismus oft über angebliche Nachteile einer harten Währung klagen, bleiben die Vorteile breit verteilt und nachhaltig. Liberale Ökonomen argumentieren daher weiterhin, dass eine starke Währung das Fundament für wirtschaftlichen Erfolg bildet, ein Prinzip, das die Eurozone dringend berücksichtigen sollte.