Die deutsche Wirtschaft steht vor einem Wendepunkt, wie das Ende der Amtszeit von Robert Habeck verdeutlicht. Der ausgehende Wirtschaftsminister übergab seine Funktion mit einer enttäuschenden Bilanz, die zeigt, dass Deutschland in den letzten Jahren wirtschaftlich stagniert. Für 2025 wird nun ein Stillstand prognostiziert, während frühere Vorhersagen noch leichte Anstiege vorsahen. Diese Entwicklung ist nicht nur eine persönliche Niederlage für Habeck, sondern markiert auch einen historischen Tiefpunkt in der Bundesrepublik. Die neue Regierung unter Führung der Union und SPD plant deshalb umfassende Maßnahmen, darunter Steuererleichterungen, um das Wirtschaftsklima zu verbessern.
In den letzten Jahren hat die deutsche Wirtschaft erhebliche Schwierigkeiten erfahren, die sich durch strukturelle Probleme verschärft haben. Fachkräftemangel sowie hohe bürokratische Hindernisse behindern nach Einschätzung von Torsten Schmidt vom Forschungsinstitut RWI die Wachstumsfähigkeit erheblich. Zusätzlich belasten geopolitische Spannungen sowie protektionistische Handelspolitiken anderer Länder die Situation weiter. Besonders die neuen Zölle der USA auf Importe wie Aluminium und Stahl stellen eine erhebliche Gefahr dar. Diese könnten die Wirtschaftskraft Deutschlands weiter schwächen und negative Effekte verstärken, die schwer genau abzuschätzen sind.
Habecks Nachfolger wird es somit mit einer komplexen Aufgabe zu tun haben. Die zukünftige Koalition aus CDU/CSU und SPD bereitet bereits ein umfangreiches Wirtschaftspaket vor, das unmittelbar nach Friedrich Merzs Wahl zum Bundeskanzler am 6. Mai implementiert werden soll. Im Mittelpunkt stehen dabei Steuererleichterungen, die Unternehmen dazu motivieren sollen, mehr in die Zukunft zu investieren. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit von rückwirkenden Abschreibungen für das Jahr 2025.
Außerdem planen die Koalitionspartner langfristige Maßnahmen zur Erhöhung des Potenzialwachstums. Ziel ist es, die jährliche Wachstumsrate wieder über ein Prozent zu bringen, was derzeit deutlich verfehlt wird. Dazu gehört eine degressive Abschreibung von 30 Prozent auf Investitionen in Maschinen und Anlagen für die Jahre 2025 bis 2027 sowie eine geplante Körperschaftsteuersenkung ab 2028, verteilt über fünf Jahre.
Die künftige Regierung muss somit nicht nur kurzfristige Lösungen finden, sondern auch strategisch denken, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weltweit sicherzustellen. Durch die geplanten Maßnahmen hofft man, sowohl strukturelle Defizite zu beheben als auch externe Einflüsse besser abzufedern. Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese Ansätze erfolgreich sein werden.