Finanzierung
US-Dollar steht vor erheblichem Rückgang
2025-04-29

Laut einer Analyse der Deutschen Bank befindet sich die US-Währung am Beginn eines signifikanten Abschwungs. Der Experte für Devisenmärkte, George Saravelos, prognostiziert einen Aufwärtstrend des Euros in Richtung 1,30 Dollar infolge der politischen Maßnahmen der neuen amerikanischen Verwaltung. Seit Donald Trumps Amtsantritt hat der Dollar bereits um sechs Prozent an Wert gegenüber dem Euro eingebüßt. Die Deutsche Bank sieht dies als den Anfang eines längerfristigen Trends. Diese Entwicklung könnte weitreichende Konsequenzen für Deutschland und Europa haben, insbesondere bei den Preisen für Importe aus dem Dollar-Raum sowie den deutschen Exportchancen in den USA.

Die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung übt nach Ansicht von George Saravelos einen zunehmenden Druck auf den Dollar aus. Seit Beginn von Trumps Amtszeit hat die US-Währung kontinuierlich verloren. Saravelos nennt dabei eine Reihe grundlegender Veränderungen: Die größte Verschiebung in der Handelspolitik seit einem Jahrhundert, eine bedeutende Kehrtwende in der deutschen Finanzpolitik und eine tiefgreifende Neubewertung der geopolitischen Führung der USA stehen im Mittelpunkt seiner Argumentation. Diese Faktoren führen zu einer Situation, in der der Dollar nicht mehr so stark bewertet wird wie zuvor, da seine Rolle als globale Leitwährung infrage gestellt wird.

Saravelos identifiziert drei Hauptgründe für den erwarteten Abwärtstrend des Dollars. Zunächst sei das Interesse ausländischer Anleger daran gesunken, das wachsende Doppeldefizit der USA weiterhin zu finanzieren. Dies werde zweitens zu einem Abbau der überhöhten Vermögensbestände führen, die Amerika bisher auszeichneten. Drittens entwickelt sich außerhalb der USA eine stärkere Bereitschaft, höhere Staatsausgaben und Defizite zur Förderung des Wirtschaftswachstums zu nutzen. All diese Entwicklungen könnten zu einer langfristigen Schwächung der US-Währung beitragen.

In einer Welt extremer Unsicherheit und schnell verändernder politischer Normen bleibt laut Saravelos das Risiko hoher Marktverwerfungen und Regimewechsel bestehen. Infolgedessen werde die Deutsche Bank offen dafür sein, ihre Prognosen entsprechend anzupassen. Die neue Situation bringe auch neue Herausforderungen mit sich, sowohl für Investoren als auch für Länder, die eng mit den USA verbunden sind.

Eine weitere starke Aufwertung des Euros gegenüber dem Dollar hätte für Deutschland erhebliche Auswirkungen. Importe aus dem Dollar-Raum würden günstiger, was besonders wichtig ist, da viele Rohstoffe wie Öl und Gas in Dollar abgerechnet werden. Ein starker Euro würde zudem für stabilere Preise sorgen und die Inflation drücken, was niedrige Zinsen ermöglichte. Gleichzeitig würden deutsche Produkte in den USA teurer und somit weniger konkurrenzfähig, was zusätzliche Herausforderungen für deutsche Exporteure darstellen könnte. Reisen in die USA würden dadurch jedoch attraktiver und erschwinglicher.

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