Im letzten Quartal des Jahres 2024 stieg das nominale Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland auf einen neuen Rekordstand. Während die Vermögensanlagen wie Bankguthaben, Wertpapiere und Versicherungen deutlich zugenommen haben, bleibt die Verteilung dieses Wohlstands nach wie vor stark ungleich. Besonders der Immobilienbesitz sowie risikoreiche Anlagen wie Aktien prägen den Unterschied zwischen reichen und weniger gut gestellten Haushalten.
Das Gesamtgeldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland erreichte Ende 2024 einen neuen Spitzenwert von 9050 Milliarden Euro, was einer Zunahme von 136 Milliarden Euro gegenüber dem vorherigen Quartal entspricht. Diese Entwicklung wird durch eine Vielzahl an Anlagemöglichkeiten getragen, darunter Bankkonten, Schuldverschreibungen sowie Investmentfondsanteile.
In Europa zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Die Euro-Zone erlebte ebenfalls einen Anstieg des Gesamtvermögens, das um 5,5 Prozent wuchs und nun bei insgesamt 33,2 Billionen Euro liegt. Der Erfolg dieser Entwicklung beruht auf einem Mix aus verschiedenen Anlageformen, die je nach Risikobereitschaft unterschiedliche Renditen generieren. Dennoch ist zu beachten, dass diese Berechnungen keine Immobilienwerte miteinbeziehen, was eine vollständige Darstellung des gesamten Vermögens beeinträchtigt.
Trotz des Anstiegs im Geldvermögen bleiben die sozialen Unterschiede weiterhin auffällig. Studien zeigen, dass die vermögensstärkere Bevölkerungsgruppe erheblich höhere Renditen erzielt als jene mit geringeren Mitteln. Dies liegt hauptsächlich an den unterschiedlichen Portfoliostrategien. Ärmere Haushalte setzen ihre Ersparnisse überwiegend in risikoarme Anlagen, während wohlhabendere Kreise bereit sind, in schwankende Märkte wie Börsen zu investieren.
Die Bundesbank untersucht auch die Verteilung dieses Vermögens und stellt dabei fest, dass die Top-10-Prozent der vermögendsten Haushalte für 54 Prozent des gesamten Nettovermögens verantwortlich sind. Im Gegensatz dazu besitzen die untere Hälfte der Bevölkerung lediglich drei Prozent dieses Werts. Diese Ungleichheit wird durch Faktoren wie den Zugang zu Immobilien und den Einsatz in langfristige Anlagen weiter verstärkt. Obwohl der Anteil derer, die in Fonds oder Aktien investieren, im Laufe der Jahre gestiegen ist, bleibt die Inflation ein wichtiger Faktor, der das tatsächliche Nettovermögen negativ beeinflusst.