Eine steigende Zahl von Firmen in Deutschland gerät zunehmend in eine Situation der Planungslosigkeit. Im April äußerten fast 30 Prozent der befragten Unternehmen, dass es ihnen schwerfällt, ihre künftige Entwicklung zu prognostizieren. Diese Zahlen spiegeln ein wirtschaftliches Klima wider, das sich durch erhöhte Unsicherheit auszeichnet. Ein Bericht des Ifo-Instituts offenbart dabei einen Anstieg dieses Trends im Vergleich zum Vormonat.
In der industriellen Landschaft ist die Unruhe besonders ausgeprägt. Der Anteil an Industrieunternehmen, die Schwierigkeiten bei der Prognose ihrer Geschäftsentwicklung haben, hat sich dramatisch erhöht und erreicht nun einen Wert von über 38 Prozent. Sektoren wie die Elektroindustrie und der Automobilbau sind am stärksten betroffen, wobei mehr als die Hälfte der Firmen hier von einer hohen Ungewissheit berichtet. Auch im Handel wird dieser Trend deutlich, wo ein Drittel der Unternehmen auf wackeligem Terrain operiert. Die Ursachen liegen laut Experten unter anderem in den außenpolitischen Spannungen, insbesondere dem zunehmenden Handelskonflikt mit den USA.
Dagegen zeigt sich bei Dienstleistungsunternehmen eine gewisse Stabilität, da hier weniger als ein Fünftel der Firmen von Unsicherheit geplagt werden. Interessanterweise hebt sich der Baubereich positiv ab, wo die Unsicherheit sogar leicht zurückgegangen ist. Dies könnte auf bevorstehende staatliche Investitionen hinweisen, die den Sektor stärken könnten. Um langfristige Schäden zu vermeiden, ist es entscheidend, dass Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten, um den Unternehmensplanern wieder mehr Sicherheit zu bieten. Nur so können sie weiterhin investieren und Arbeitsplätze schaffen, was für ein dynamisches und nachhaltiges Wirtschaftswachstum unabdingbar ist.