Eine Studie des Kreditversicherers Allianz Trade hat ergeben, dass die Zahl der internationalen Touristen in die Vereinigten Staaten im ersten Quartal dieses Jahres deutlich zurückgegangen ist. Besonders stark ist der Rückgang bei Reisenden aus Europa und Nordamerika zu verzeichnen. Obwohl ein schwächerer Dollar für bessere Preisbedingungen sorgt, scheint dies nicht ausreichend zu sein, um die nachgelassene Nachfrage zu kompensieren. Auch amerikanische Urlauber reisen weniger innerhalb ihres eigenen Landes.
Die jüngsten Zahlen zeigen einen bedenklichen Trend im amerikanischen Tourismussektor. Laut einer Untersuchung des Kreditversicherers Allianz Trade haben sich die Ankunftsrate von internationalen Gästen in den USA erheblich verringert. In den ersten drei Monaten des aktuellen Jahres fiel die Zahl der ankommenden Touristen gegenüber dem Vorjahr signifikant. Insbesondere Deutschland und Spanien zeigten einen dramatischen Rückgang an Reisenden, wobei die deutschen Besucherzahlen im März sogar um fast 30 Prozent gesunken sind. Diese Entwicklung tritt trotz günstiger Wechselkurse auf, die normalerweise eine Anziehungskraft auf europäische Touristen darstellen.
Mehr als die Hälfte der internationalen Touristen stammen traditionell aus Kanada und Mexiko. Doch auch hier zeigt sich eine Abneigung gegen Reisen in die USA, angefeuert durch steigende Handelsbarrieren und politische Spannungen. Die Zölle sowie allgemeine politische Maßnahmen scheinen eine Rolle bei dieser Zurückhaltung zu spielen. Auch transatlantische Fluggastzahlen litten laut derselben Studie unter diesem Trend.
Zusätzlich leiden amerikanische Fluggesellschaften unter einem Rückgang der inneramerikanischen Nachfrage. Die Auslastung inneramerikanischer Flüge sank laut der Studie um sechs Prozentpunkte auf 78 Prozent. Dies führt dazu, dass einige der größten US-Fluggesellschaften schlechtere Umsatzprognosen vorweisen und trotz sinkender Treibstoffpreise mit niedrigen Gewinnmargen konfrontiert sind. Die prognostizierte Umsatzwachstumsrate für nordamerikanische Luftfahrtunternehmen liegt für das laufende Jahr bei nur einem Prozent, was Branchenexperten wie Maria Latorre von Allianz Trade als das schwächste Wachstum unter globalen Konkurrenten bezeichnen.
Die Zukunftsaussichten für die Flugzeugindustrie erscheinen ebenfalls düster. Derzeitiger Auftragsbestand weltweit beträgt ungefähr 17.000 Flugzeuge, während die Produktion der Hersteller noch nicht auf das Niveau vor der Corona-Krise zurückgekehrt ist. Hinzu kommt, dass der Handelskrieg Störungen in den globalen Lieferketten verschärft. Während die Preise für Flugzeuge in den letzten fünf Jahren bereits um 16 Prozent gestiegen sind, erwartet man bis zum Jahr 2030 weitere Preissteigerungen um etwa 30 Prozent.
Der amerikanische Tourismusmarkt steht somit vor großen Herausforderungen. Sowohl internationale als auch nationale Reisende zeigen weniger Interesse an Reisen in die USA. Während günstige Wechselkurse normaleweise eine positive Auswirkung auf den Tourismus hätten, bleibt ihr Effekt offenbar begrenzt. Zusätzlich muss die Fluggesellschaftsbranche mit einem langsamen Wirtschaftswachstum und steigenden Kosten für neue Maschinen rechnen. Diese Entwicklungen könnten langfristig den amerikanischen Tourismus und die zugehörigen Industrien beeinträchtigen.