Die erhöhten Zölle auf Importe aus Asien könnten die Preise für Sportschuhe und -kleidung in den USA steigen lassen. Adidas plant, diese Preissteigerungen nicht als erste durchzuführen und hofft, dass der Zollstreit beigelegt wird. Der Konzern profitiert von einer starken Nachfrage nach seinen Modellen, aber die Situation bleibt unsicher. Adidas hat Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Zölle zu minimieren.
Der US-Präsident will Einfuhren aus Ländern wie China, Vietnam und Kambodscha mit hohen Zöllen belegen. Adidas und andere Unternehmen wie Nike und Puma produzieren fast ausschließlich in diesen Ländern. Vorstandschef Bjørn Gulden erklärt, dass Preisanpassungen unvermeidlich sind, doch sie werden nicht die ersten sein, die dies tun.
Die Erwartungen bezüglich eines Handelskrieges führen zu Unsicherheit in der Sportartikelbranche. Obwohl Adidas ein starkes Quartal verzeichnet hat, bleibt es bei seiner Prognose für das laufende Jahr. Die Spanne möglicher Ergebnisse hat sich jedoch erweitert. Es gibt keine Anzeichen von Kaufzurückhaltung bei Kunden in den USA. Die Reaktion der Verbraucher auf Preiserhöhungen ist noch ungewiss.
Adidas hat so viel Ware wie möglich vor dem Stichtag in die USA gebracht. Die Importe aus China wurden bereits auf ein Minimum reduziert, und die dort hergestellten Schuhe wurden in andere Länder umgeleitet. Diese Strategie sorgt dafür, dass die US-Kunden die neue Lage noch nicht bemerken.
Die Frachtzeiten in der Sportartikelbranche betragen sechs bis sieben Wochen. Daher spiegeln sich die Auswirkungen der Zölle im zweiten Quartal kaum in den Zahlen wider. Adidas erwirtschaftet 80 Prozent seines Umsatzes außerhalb der USA. Es gibt keine Pläne, Preise in anderen Ländern zu erhöhen, um die sinkenden Margen in Amerika auszugleichen. Das Ziel ist, fair zu bleiben und die Kundenbindung zu wahren. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einem hohen einstelligen Umsatzzuwachs und einem steigenden Betriebsergebnis.